Stellen Sie sich vor, die Regierung im Land wechselt und Sie werden über Nacht aus willkürlichen Gründen zum "Volksfeind" erklärt, der in rascher Folge seine bürgerlichen Rechte, seine Existenz, seine Gesundheit und schließlich sogar sein Leben verliert. Dieses Schicksal ereilte ungeachtet mitunter jahrzehntelangen ehrenamtlichen Dienstes an der "Volksgemeinschaft" Tausende jüdischer Feuerwehrkameraden in Deutschland während des "Dritten Reiches". Ihrem Gedenken ist die anlässlich der 75. Wiederkehr des 9. November 1938 eröffnete Ausstellungseinheit gewidmet.

Der von der NS-Diktatur Anfang November 1938 initiierte Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands markiert mit seinen menschenverachtenden Ausschreitungen den Höhepunkt der systematischen gesellschaftlichen Ausgrenzung, Demütigung und Entrechtung dieser Gruppe deutscher Bürger. Eingeleitet wurde dieser Prozess nach der "Machtergreifung" des verbrecherischen NS-Regimes im Jahr 1933. Davon betroffen waren auch etwa 15 – 25.000 jüdische Feuerwehrkameraden. Pflichtbewusst und oft über Jahrzehnte hatten sie voller Stolz ihr Ehrenamt im Dienst für den Nächsten ausgeübt.

Die Gedenkausstellung beleuchtet mit Texten und Exponaten

Ernst Frenkel

Wie schon für Jakob Sichel in Würzburg, wurde nun auch im DFM für Ernst Frenkel ein Stolperstein zum ehrenden und mahnenden Gedenken gelegt.